Enfants du Monde und SolidarMed: eine schweizer partnerschaft für die Zukunft der Jugendlichen in Tansania - Enfants du monde Enfants du Monde und SolidarMed: eine schweizer partnerschaft für die Zukunft der Jugendlichen in Tansania - Enfants du monde
Enfants du Monde und SolidarMed: eine schweizer partnerschaft für die Zukunft der Jugendlichen in Tansania

Im Rahmen einer neuartigen Partnerschaft bündeln SolidarMed und Enfants du Monde ihre Kräfte, um die sexuelle und reproduktive Gesundheit der Jugendlichen in Tansania zu verbessern. Ziel des Projekts ist es, ihnen zuverlässige Informationen und Zugang zu angepassten Dienstleistungen zu verschaffen, in einer Region, in der die Bedürfnisse immens sind.

Eliane Kiener und Beata Godenzi sind Direktorin von SolidarMed bzw. Generalsekretärin von Enfants du Monde. Unsere beiden NGOs bündeln ihr komplementäres Fachwissen für ein Projekt zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit in Tansania – ein Land, in dem die Jugendlichen oft verwirrende und manchmal widersprüchliche Informationen zum Thema Sexualität erhalten.

Beata Godenzi, Generalsekretärin von Enfants du Monde

Die Bedeutung des Engagements

Beata, warum ist es wichtig, sich heute und speziell in Tansania für dieses Thema zu engagieren?
Die Jugend ist weltweit eine Lebensphase, in der junge Menschen besonders verwundbar sind und grosse Veränderungen erleben. In Ulanga, Tansania, wo die Rate der Teenagerschwangerschaften besonders hoch ist, setzen wir gemeinsam mit SolidarMed ein Projekt um, das von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit unterstützt wird. Es bietet umfassende Sexualaufklärung und passende Dienstleistungen an, um sexuell übertragbare Infektionen sowie frühe Schwangerschaften zu verhindern. Teenagerschwangerschaften können nicht nur die Zukunft junger Mädchen beeinträchtigen, sondern stellen auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar und sind die häufigste Todesursache bei 15- bis 19-Jährigen.

Beata, was sind die grössten Schwierig keiten?
Die fehlende korrekte und angemessene Aufklärung ist eine der grössten Herausforderungen: Es gibt Tabus und nur eine begrenzte gesellschaftliche Akzeptanz, was die Nutzung von Verhütungsmitteln betrifft. Zudem beeinflussen die Qualität der angebotenen Gesundheitsdienste, die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und der Zugang zu Medikamenten die Nachfrage nach medizinischer Versorgung erheblich.

Eliane Kiener, Direktorin von SolidarMed

Die Einschätzung der Bedürfnisse

Eliane, wie wurde all das angegangen, um ein Projekt zu entwickeln?
Das Projekt begann mit einer Bewertung der Bedürfnisse und des Zugangs zu Informationen von Teenager*innen und jungen Müttern im Projektgebiet. Darauf folgte eine Umfrage unter Jugendlichen, Gesundheitsfachkräften, Gemeindeleiter*innen, Lehrer*innen und Behörden, um zu bewerten, ob die Gesundheitsdienste benutzerfreundlich und für Teenager*innen geeignet sind.

Eliane, welche Lösungen wurden umgesetzt?
Durch das Projekt konnten Jugendräume in den Gesundheitszentren eingerichtet, Fachkräfte im Bereich Jugendgesund heit geschult und Dialogtreffen in den Gemeinden organisiert werden. Im Jahr 2023 haben 14.132 Jugendliche von Beratungen profitiert. Wir haben pädagogisches Material zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit entwickelt, das auf ihrem bisherigen Wissen und Erfahrungen basiert. Zudem wurden Jugendliche ausgebildet, um partizipative und effektive Gesundheitserziehungssitzungen in Schulen und Dörfern durchzuführen.

Wir haben pädagogisches Material zu verschiedenen Themen der sexuellen Gesundheit entwickelt, das für Teenager geeignet ist.

Die Ziele des Projekts

Eliane, auch wenn es noch zu früh ist, um Veränderungen zu beobachten, was sind die konkreten Ziele des Projekts?
Unsere Interventionen erleichtern den Jugendlichen den Zugang zu gemeindenahen, angepassten, vertraulichen und wohlwollenden Gesundheitsdiensten. Die Jugendlichen werden über einen Beratungsausschuss, Peer Educators und Sensibilisierungsaktivitäten aktiv einbezogen. Das Projekt richtet sich auch an Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, wie z. B. an Jugendliche mit chronischen oder psychischen Krankheiten und schwangere Mädchen.

Im Rahmen des Projekts wurden Jugendliche ausgebildet, die in Schulen und Dörfern Gesundheitserziehungssitzungen durchführen.

Unterstützung für eine nachhaltige Wirkung

Beata und Eliane, was können wir unseren Leser*innen sagen, um sie zu ermutigen, dieses Projekt zu unterstützen?
Das Projekt bringt konkrete und nach haltige Lösungen für die Herausforderungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit der Jugendlichen in dieser Region und beeinflusst auch ihre Lebensprojekte. Zudem garantiert die Allianz zwischen Enfants du Monde und SolidarMed einen globalen Ansatz: Enfants du Monde durch ihr Fachwissen im Bereich der Gesundheitserziehung und SolidarMed durch ihr fundiertes und gut verankertes Wissen über die Gesundheitsdienste. Ihre Unterstützung ist wichtig, um unsere Aktion zu stärken und das Leben der Jugendlichen in Tansania nachhaltig zu verbessern.