Missionstagebuch: entdecken Sie Guatemala durch unser zweisprachiges Bildungs projekt

Ich bin gerade aus Guatemala zurückgekehrt, wo ich Schulen besucht habe, die von unserem zweisprachigen Bildungsprogramm unterstützt werden. Ziel meines Besuchs war es, ein Video zu drehen, um Ihnen die Bedeutung dieses Programms für Maya-Kinder zu zeigen. Da dieses im Moment noch bearbeitet wird, erzähle ich Ihnen bereits von den Höhepunkten dieser Entdeckung!

Enfants du Monde engagiert sich in der Region Alta Verapaz, die mehr als eine Tagesreise von der Hauptstadt Guatemala Ciudad entfernt liegt. Nach mehreren Stunden im starken Güterverkehr verlassen wir die trockene und buschige Landschaft rund um die Hauptstadt und fahren in grünere Hügel.

Am Ende eines holprigen Weges, der in der Regenzeit unpassierbar ist, erreichen wir die ländliche Schule Aldea Seacte, die in einem kleinen Weiler direkt zwischen zwei Kirchen liegt.

Es ist Montag, ein Bürgertag, der heute der Bedeutung der Muttersprache gewidmet ist: Auf dem Schulhof stehen die Schüler in einer Reihe und singen mit der Hand auf dem Herzen die Nationalhymne. Die Klasse der Kleinen ist für die Rede des Tages verantwortlich, in der es um die Maya-Werte geht.

Ungefähr fünfzehn Schülereltern sind dabei, einen Zaun um die Schule zu ziehen. Die Solidarität der Gemeinschaft ist in diesem Land von grundlegender Bedeutung, in dem sich jeder durchschlagen muss, so gut er kann; der Staat ist schwach und korrupt und die Reparaturen der Infrastruktur gehen oft zu Lasten der Eltern. In den Schulen fehlt es an Pulten, Klassenbüchern, Wasserstellen und Toiletten…

Wir sprechen mit Ariel Choc, dem Direktor der Schule, der sich sehr für den Erfolg seiner Schüler einsetzt. Die Hauptsprache der Menschen hier ist Q’eqchi‘, eine der 22 Maya-Sprachen. Die Kinder sprechen zu Hause Q’eqchi‘ und verstehen kein Spanisch, die offizielle Sprache Guatemalas. Die Lehrkräfte müssen mehrstufige Klassen mit sehr vielen Schülern unterrichten. Der Direktor erklärt uns, dass das zweisprachige Schulmaterial von Enfants du Monde für die Lehrer sehr nützlich ist, da es auf Q’eqchi‘ und Spanisch erstellt wurde und zudem die regionalen Sprachvarianten von Q’eqchi‘ berücksichtigt.

Die zweite Schule, die wir besuchen, ist eine städtische Schule im Departement Chimaltenango, näher an der Hauptstadt. Die Hauptsprache der meisten Kinder dieser Schule ist Spanisch, da ihre Eltern ihnen nicht die Maya-Kaqchikel-Sprache beigebracht haben, die von ihren Großeltern und Menschen in ländlicheren Gebieten der Region gesprochen wird. Sie sind sich bewusst, dass es ihnen, wenn sie Kaqchikel lesen und schreiben lernen, leichter fallen wird, mit ihren Familien zu kommunizieren und in anderen Regionen Arbeit zu finden; und sie sind auch motiviert, Englisch zu lernen, was ihnen vielleicht ermöglichen wird, in die USA zu migrieren, was für einige von ihnen ein Traum ist.

Die Kinder sind gespannt darauf, mit mir zu sprechen, und drängen sich vor mich, um interviewt zu werden, werden aber alle sprachlos, als ich mein Stativ ausklappe und anfange, ihnen Fragen zu stellen – dabei filme ich mit einem Handy, einem Objekt, das viel weniger einschüchternd wirkt als eine professionelle Kamera!

Es gibt nichts Besseres als ein Kartenspiel – das ich mir vor meiner Reise von meinen Kindern geliehen habe -, um Vertrauen aufzubauen und ein Lächeln hervorzuzaubern!

Der Rest der sehr intensiven Mission umfasste Termine mit lokalen Vereinen sowie mit dem Bildungsministerium, mit dem wir gerne unser Engagement zur Unterstützung der zweisprachigen Bildung im Land erneuert haben. Da ich mir sicher bin, dass Ihnen die Fotos von Kindern besser gefallen als die von Sitzungen, möchte ich meine Geschichte hier beenden!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen die lokalen Realitäten und die Wichtigkeit dieses Bildungsprogramms für die Maya-Kinder ein wenig näher bringen!

Gaëlle Cuillerot, Leiterin Kommunikation und Fundraising, Enfants du Monde
Über Guatemala

Guatemala leidet, wie viele andere lateinamerikanische Länder, unter zahlreichen Schwierigkeiten. Es ist mit über 17,3 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Zentralamerikas. Die Einkommensungleichheit gehört zu den höchsten der Welt, da 260 Familien 57 % des Vermögens des Landes besitzen. Es ist ein Transitland für Drogen, Migranten, Geld und Waffen. Die Justiz ist ineffizient und korrupt. Die Unterernährungsrate ist sehr hoch und liegt weltweit auf Platz 127.

Meine Spende macht einen Unterschied

Zum Beispiel:

Mit 70 Franken:

Ich schenke 8 Kindern in Burkina Faso ein zweisprachiges Schulbuch in Französisch und Mooré (lokale Sprache), damit sie in der Schule besser vorankommen.

Mit 140 Franken:

Ich ermögliche 250 schwangeren Frauen in Bangladesch, sich auf die Geburt ihres Babys und die damit verbundenen Risiken vorzubereiten.

Mit 200 Franken:

Ich finanziere 10 Lehrer*innen in Guatemala eine Weiterbildung in zweisprachiger Erziehung, um die Qualität ihres Unterrichts zu verbessern.

ICH SPENDE