Um die Gesundheitsaktionen in ihren Einsatzländern zu priorisieren, analysiert Enfants du Monde die Situation und die Bedürfnisse, indem der Verein die Bevölkerung und die Akteure des Gesundheitswesens auf lokaler Ebene einbezieht. Diese Methodik ist ein Garant für die Nachhaltigkeit der vorgenommenen Verbesserungen.

Enfants du Monde verbessert seit mehr als zehn Jahren den Zugang zur Gesundheitsversorgung für schwangere Frauen, junge Mütter und Neugeborene in Burkina Faso. In diesem Land evaluieren wir regelmässig die Bedürfnisse der Gemeinschaften, um unsere Einsätze bestmöglich anzupassen. Vor kurzem wollten wir unsere Aktionen auch auf Kleinkinder ausweiten.

Die Bevölkerung einbeziehen, um Lösungen zu finde

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Unsere Gesundheitsexpertin Cecilia Capello besuchte im Mai dieses Jahres die Gemeinde Zabré in der Region Ost-Zentral in Burkina Faso.

Mit unserem lokalen Partner IPC/BF (Private und Gemeinschaftsinitiative gegen HIV/AIDS in Burkina Faso), Enfants du Monde dort nämlich das Gesundheitsministerium unterstützt, um Workshops mit Schülern, Familien und Gemeinschaftsmitglieder zu organisieren, damit diese sich direkt über ihre Gesundheitsbedürfnisse äussern und die zu überwindenden Schwierigkeiten sowie mögliche Lösungen identifizieren können.

Zuhören, Wissensaustausch und Toleranz gegenüber religiösen Überzeugungen oder ethnischen Zugehörigkeiten sowie die Einbeziehung von Frauen waren für den Erfolg dieser Workshops, die in drei Sprachen durchgeführt wurden, von entscheidender Bedeutung.

 

Was ist die partizipative Gemeinschaftsdiagnose?

Diese von Enfants du Monde angewandte Methode der Bürgerbeteiligung bezieht die Akteure/innen des Gesundheitswesens auf lokaler Ebene und die Gemeinschaften mit ein. Das Pflegepersonal der Gesundheitszentren, die Heiler/innen der traditionellen Medizin, die Geburtshelfer/innen sowie die Frauen, Ehemänner, religiösen Verantwortlichen oder Vertreter/innen der Gebietskörperschaften werden zu partizipativen Workshops eingeladen. Gemeinsam ermitteln sie die Gesundheitsbedürfnisse von Frauen und Kindern, analysieren die Situation und schlagen Lösungen vor.

 

apercu BF santé 2Spielerischer Workshop mit Kindern, um die Anzahl ihrer täglichen Mahlzeiten zu ermitteln

apercu BF santé 3Schüler, der den Fragebogen zur Bewertung der Kinderbetreuung in den Gesundheitszentren ausfüllt

Vorrangige Massnahmen für Kinder identifizieren

Workshops mit Schülern wurden in vierten Klassen (9-12 Jahre) in zwei Schulen durchgeführt, eine in einer städtischen und eine in einer ländlichen Umgebung. Anhand spielerischer Aktivitäten wurden Themen wie Ernährung, die Fähigkeit, Gefahren in der Umgebung zu erkennen, Eltern-Kind-Kommunikation oder noch Spiele, die zur Entwicklung von Kindern in Familien beitragen, behandelt.

Die Kinder sind müde und schlafen im Unterricht ein, weil sie nicht genug zu essen bekommen haben.

Lehrer, Grundschule

Wir konnten beispielsweise feststellen, wie wichtig Massnahmen im Klassenzimmer und in der Gemeinschaft sind um chronischer Unterernährung, Malaria, Schlangenbissen, Unfällen im Haushalt oder auf der Straße vorzubeugen; wir sahen auch die Notwendigkeit, einige Schulen mit Wasserstellen auszustatten, um die Hygiene zu verbessern.

Die Kinder über die Gefahren auf dem Schulweg oder zu Hause aufzuklären, wäre sehr nützlich, denn viele Unfälle im Haushalt passieren mit Feuer, Werkzeugen für die Feldarbeit, offenen Abfällen oder Pestizidkanister.

Raphaël Guibila, Programmbeauftragter Gesundheit Enfants du Monde in Burkina Faso

apercu BF santé 1Diskussionen mit der Gemeinde über den Bedarf an Gesundheitsversorgung für Mutter und Kind – Bezirk Zabré

Die empfohlenen Verbesserungen umsetzen

Die Diskussion zwischen der Bevölkerung und den Akteuren des Gesundheitswesens ermöglicht es, realistische und dauerhafte Lösungen für die in der Region festgestellten Gesundheitsprobleme vorzuschlagen. Um sicherzustellen, dass diese Lösungen in den jährlichen Aktionsplan der Gesundheitseinrichtungen aufgenommen werden, arbeiten Enfants du Monde und sein lokaler Partner IPC/BF (Private und Gemeinschaftsinitiative gegen HIV/AIDS in Burkina Faso) eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen.