Am Dienstag, 24. April, fand die Konferenz von Medicus Mundi Schweiz statt, einem professionellen Netzwerk, dem wir angehören und in dem rund 50 Schweizer Organisationen im Bereich Gesundheit zusammenkommen. Das Thema der Konferenz? Die sexuelle und reproduktive Gesundheit junger Menschen – ein Thema, das wir gut kennen. Gemeinsam mit unserem Partner SolidarMed hatten wir die Gelegenheit, unser gemeinsames Projekt in Tansania zu präsentieren, das von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit finanziert wurde.
Ein auf dem Wissen von Jugendlichen basierender und an den lokalen Kontext angepasster Ansatz
Rund XX Fachleute aus den Bereichen Gesundheit, Zusammenarbeit und/oder humanitäre Arbeit·nahmen an der Konferenz in Bern teil. Unsere Kolleginnen Nutsa Chikvaidze, Gynäkologin und Gesundheitsassistentin bei Enfants du Monde, und Karolin Pfeiffer, verantwortlich für das Gesundheitsprogramm bei SolidarMed, sowie Professor Walter Milanzi von der Dodoma University stellten den interaktiven und kontextualisierten Ansatz unseres gemeinsamen Projekts zu sexueller und reproduktiver Gesundheit vor.
Wie der Titel ihrer Präsentation schon sagt: „Die Gesundheit von Jugendlichen·liegt in den Händen der Jugendlichen selbst“.
Vorzeitige Schwangerschaften verhindern und die Gesundheit junger Menschen verbessern
In Tansania fehlen Jugendlichen häufig Informationen über Fragen zu Sexualität, Verhütungsmethoden und Schwangerschaft. Eine Sexualerziehung ist fast nicht vorhanden;·nur die Hälfte der jungen Menschen hat während ihres letzten Geschlechtsverkehrs ein Kondom benutzt* und viele junge Frauen unter 19 Jahren haben bereits ein Kind oder sind schwanger.** Unser gemeinsames Projekt mit SolidarMed in der Region Ulanga soll unerwünschte Schwangerschaften, Frühgeburten, Komplikationen bei der Geburt sowie Mütter- und Neugeborenensterblichkeit verhindern …und eine bessere Gesundheit der Jugendlichen gewährleisten.
Einbeziehung junger Menschen, um ihr Verhalten zu ändern
Unsere Kolleginnen Nutsa und Karolin präsentierten in ihrem Vortrag unseren innovativen pädagogischen Ansatz. Das Prinzip: junge Menschen darin schulen, Kurse zu Sexualerziehung durchzuführen, damit sie ihr Wissen mit anderen Menschen vor Ort teilen und so positiven Einfluss nehmen können, um risikobehaftetes Verhalten anderer Jugendlicher zu begrenzen. Die Jugendlichen stehen daher im Mittelpunkt des pädagogischen Prozesses, wobei der Inhalt der Schulungen auf ihrer tatsächlichen Erfahrungen basiert.
Möchten Sie mit uns zusammen an diesem Thema arbeiten? Kontaktieren Sie uns unter info@edm.ch!
Sources
*Kalolo A, Kibusi SM. The influence of perceived behaviour control, attitude and empowerment on re-ported condom use and intention to use condoms among adolescents in rural Tanzania. Reprod Health. 2015 Nov 13;12:105.
**Teenage childbearing by region, UNFPA Teenage pregnancies factsheet 2018