Wie können die rechte von Kindern in bewaffneten Konflikten besser geschützt werden? - Enfants du monde Wie können die rechte von Kindern in bewaffneten Konflikten besser geschützt werden? - Enfants du monde

Wie können die rechte von Kindern in bewaffneten Konflikten besser geschützt werden?

Die Erklärung der Rechte des Kindes (Genfer Erklärung) feiert ihr 100. Geburtstag!

Aus diesem Anlass beherbergt das Internationale Reformationsmuseum (MIR) in Genf das Original der Erklärung sowie die Ausstellung von Kinderzeichnungen „Déflagrations“ und organisierte am 10. Mai eine Podiumsdiskussion über die Lage von Kindern in Konfliktzeiten mit dem UN-Kinderrechtsausschuss, Terre des Hommes SuisseSave the Children und unserem Verein.

Kinder in bewaffneten Konflikten: Die Situation verschlechtert sich

Es gibt Konflikte, über die man viel hört: Ukraine, Syrien, Afghanistan… und andere, die weniger im Fokus der Medien stehen, wie die Sicherheitskrise in Burkina Faso oder der Gangkrieg in Haiti.

Unabhängig vom Krieg, Konflikt oder der Krise zählten Kinder immer zu den ersten Opfern von Gewalt. Im Jahr 2021 lebten etwa 449 Millionen Kinder – oder eines von sechs Kindern weltweit – in einem Konfliktgebiet. Die Situation hat sich auch 2022 nicht verbessert, da eine hohe Anzahl schwerer Kinderrechtsverletzungen zu verzeichnen war: Rekrutierung und Einsatz von Kindern in militärischen Operationen, Mord, Verstümmelung, Entführung, sexuelle Gewalt…

 

Aufklärung darüber, was getan ist und was noch zu tun bleibt: Experten kommen zu Wort

Bei der Podiumsdiskussion am 10. Mai hörten fast 100 Gäste aufmerksam zu, wie eine Gruppe von Fachleuten über die Rechte von Kindern in Konfliktsituationen diskutierte. Sie zeigten auf, dass die Kinderrechte trotz eines klaren internationalen rechtlichen Rahmens nicht respektiert werden und bedauern, dass Kinder auch heute noch Opfer der Grausamkeiten des Krieges sind.

Zusammen mit Médecins Sans Frontières, Save the Children und Terre des Hommes Suisse haben wir uns über unsere verschiedenen Aktionen zugunsten von Kindern in Konfliktsituationen ausgetauscht. Die Emotionen waren bei den verschiedenen Berichten unserer Mitarbeiter vor Ort spürbar.

VertreterInnen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes erzählten von einer komplexen und schmerzhaften Situation, betonten die Arbeit, die verschiedene internationale AkteurInnen bislang vor Ort geleistet haben, und zeigten auf, welche Anstrengungen noch unternommen werden müssen.

Kinder im Krieg haben ein Recht auf Bildung: das Beispiel von Burkina Faso

Unser Kollege Simané Ouoba, Projektbeauftragter für Bildung in Not- und Schutzsituationen, hat per Videokonferenz aus Burkina Faso teilgenommen.
Enfants du Monde ist seit mehr als 30 Jahren in Burkina Faso aktiv. Nach und nach haben wir die Verschlechterung der Sicherheitslage im Land sowie die schrecklichen Konsequenzen für die Kinder beobachtet. Die bewaffneten Gruppen sorgen für eine grosse Unsicherheit und diese Situation führt zu massiven Vertreibungen der Bevölkerung. Schulen sind direktes Ziel von Angriffen. Millionen von Kindern haben keinen Zugang zu Bildung.

Aus diesem Grund führen wir ein Notbildungsprojekt durch, das Tausenden von Kindern eine qualitativ hochwertige Bildung ermöglicht.

 

Simané erklärte, wie wir für Kinder, die wegen der Gewalt viele Monate nicht zur Schule gegangen sind, schnellere Lehrgänge anbieten, welche Materialien wir an die Schwächsten verteilen (Fahrräder zur Schule, Solarlampen, um auch ohne Strom Hausaufgaben machen zu können)… Wir bilden Lehrerinnen und Lehrer in der psychosozialen Betreuung von Kindern aus. Wir bilden sie auch in aktiver Pädagogik aus, um eine gute Teilnahme der Kinder trotz der großen Anzahl von Schülern (bis zu 200 pro Klasse!) zu gewährleisten. Wir arbeiten auch mit den Gemeinschaften zusammen, um Gefahren zu bewerten und zu verhindern und so die Kinder zu schützen.

In den heute schwer zugänglichen „roten“ Regionen senden wir Bildungsradiosendungen und geben Radios an Familien aus, damit die Kinder ihre Ausbildung auch auf Distanz fortführen können.

Eine facettenreiche Problematik

Der Austausch zwischen Spezialisten bei der Podiumsdiskussion wurde von Beata Godenzi, unserer Generalsekretärin, und Philip Jaffé, Mitglied des UN-Kinderrechtsausschuss, moderiert. Gabriel de Montmollin, Direktor des MIR, leitete den Abend ein.

Zur Eröffnung erläuterte Daniel Palmieri, Historiker des IKRK, die Entstehung der Genfer Erklärung, in der zum ersten Mal spezifische Rechte für Kinder verankert wurden. Heute gibt es eine Kinderrechtskonvention, die für Staaten rechtlich bindend ist: Mikiko Otani, ehemalige Präsidentin des Ausschusses für die Rechte des Kindes, eröffnete die Diskussion und betonte ihre Besorgnis über die anhaltenden schweren Verletzungen der Kinderrechte in Konfliktgebieten.

Michel Anglade, Direktor von Save the Children in Genf, erinnerte daran, dass es der Gründerin der Organisation, Eglantyne Jebb, zu verdanken ist, dass 1923 die Erklärung der Rechte des Kindes geschaffen wurde.

Marcos Moyano, Berater für psychische Gesundheit im Einsatzzentrum von Médecins Sans Frontières, erklärte, wie sich Konflikte auf die psychische Gesundheit von Kindern auswirken.

Neben dem Erfahrungsbericht unseres Kollegen Simané aus Burkina Faso berichtete Guerty Aimé, Koordinatorin von Terre des Hommes Schweiz in Haiti, sehr anschaulich über die Situation von Kindern, die in Gangkriege verwickelt sind.

Die Ausstellung „Déflagrations“ mit Zeichnungen von Kindern, die mit dem Krieg konfrontiert wurden, ist bis zum 27. August im Musée de la Réforme zu besichtigen. Zögern Sie nicht, die Ausstellung zu besuchen, um besser zu verstehen, warum die Thematik der Kinderrechte in bewaffneten Konflikten heute mehr denn je von größter Bedeutung ist.

Ouedraogo B. Emmanuel

Meine Spende macht einen Unterschied

Zum Beispiel:

Mit 70 Franken:

Ich schenke 8 Kindern in Burkina Faso ein zweisprachiges Schulbuch in Französisch und Mooré (lokale Sprache), damit sie in der Schule besser vorankommen.

Mit 140 Franken:

Ich ermögliche 250 schwangeren Frauen in Bangladesch, sich auf die Geburt ihres Babys und die damit verbundenen Risiken vorzubereiten.

Mit 200 Franken:

Ich finanziere 10 Lehrer*innen in Guatemala eine Weiterbildung in zweisprachiger Erziehung, um die Qualität ihres Unterrichts zu verbessern.

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